Markus Lüpertz "Sternzeichen" - Schütze
Auf 30 Stück limitierte Skulpturen von Markus Lüpertz
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Den Schützen, ein Sternzeichen des Herbsts (23. November bis 21. Dezember), verbildlicht Lüpertz in einer ausdrucksstarken Skulptur.
Über die Skulptur von Markus Lüpertz
Der Mensch zieht aus den Beobachtungen des Firmaments schon seit Jahrtausenden Schlüsse über die Bewegungen und Eigenschaften der Objekte im Universum. In diesem Jahr widmet sich der Künstler Markus Lüpertz den zwölf Sternzeichen und bezieht sich damit ganz bewusst auf die Weissagungen, die man seit jeher in den Geburtskonstellationen der Sterne in einem der zwölf Abschnitte des Jahres sucht. Die Mythen der zwölf Götter im Olymp erzählt Markus Lüpertz in seinen Werken schon seit vielen Jahren neu und so belebt er auch die Schicksalsweisungen der Zeichen im Tierkreis mit Bedacht.
Noch heute lockt der Blick in die Unendlichkeit des Sternhimmels eine Glaubensfrage hervor, die, solange die Erinnerung reicht, nur in einen Zwiespalt über den eigenen Bezug zum Absoluten führt: Wie kann man ein Teil des Ganzen sein, wenn man ihm doch immer so fern bleibt? In der Konfrontation mit dem Übermächtigen erkennt der Mensch sein vermeintliches Unvermögen. Eine erschütternde Erfahrung, die aber nicht zwangsläufig etwas Vernichtendes sein muss – sie kann auch zur Tugend werden. So beispielsweise bei Immanuel Kant, der in der Ohnmacht angesichts einer überwältigenden Größe den Ursprung der Selbsterhebung sieht. Denn die Rettung aus der Not liegt in der eigenen Kraft, sich die Unendlichkeit und all Ihre Geheimnisse vorzustellen. Und an diesem Punkt steht der Mensch, das moralisch-geistige Wesen, dem Unfassbaren aus innerer Größe entgegen und genießt das Erhabene. So zumindest die Theorie, wie der Philosoph sie 1790 in seiner berühmten „Kritik der Urteilskraft“ formuliert. Das Geheimnisvolle dieses Gedankenspiels ist aber nicht nur bezeichnend für die westliche Philosophie und Kulturgeschichte. Es beschreibt genau das, wofür auch Markus Lüpertz steht, mit den Mythen und Mysterien, die er verhandelt und die ihn zugleich umgeben.
Weitere Informationen
- In Bronze gegossen und handbemalt
- H: 53 cm; B: 37 cm; T: 20 cm
- Auf 30 arabisch nummerierte und 6 römisch nummerierte Exemplare limitiert
- Preiserhöhung bleibt vorbehalten
Über Markus Lüpertz und seinen Schaffensprozess
Markus Lüpertz ist ein deutscher Künstler der Gegenwart, allein dessen Name wie ein Stichwort klingt, auf das eine Charakterisierung in Superlativen folgen muss. Denn Markus Lüpertz, 1941 in Liberec/Tschechien geboren, gilt als einer der prominentesten, bedeutendsten und einflussreichten deutschen Künstler der Zeit. Er ist ein Maler, Bildhauer und Grafiker, dessen Gemälde, Skulpturen und Grafiken auf der ganzen Welt zu finden sind – und das ist unbestreitbar. Mit seinen Werken verfolgt der Künstler ein scheinbar einfaches Ziel, denn mit ihnen will er die Kunst und damit auch sich selbst zum Scheitern bringen. Und es ist gerade dieser Ansatz, der die Werke von Markus Lüpertz so bedeutsam für die aktuelle Kunst macht – der Rückschluss dieser Bedeutung auf seine Person als Künstler liegt demnach nicht mehr fern.
Zu Berühmtheit gelangte Markus Lüpertz zu Beginn der 1960er Jahre durch seine „Dithyrambische Malerei“. Gemeint sind damit auf wenige Farben begrenzte Gemälde, auf denen abstrakte Gebilde oder schwebende Formkonstruktionen in einem reduzierten Bildraum zu sehen sind. Im Spiel zwischen Figuration und Abstraktion bringt der noch junge Maler in diesen Bildern zur Leinwand, was dem zeitgenössischen Streben nach völliger Abstraktion auf ironische Weise widerspricht, da auch er seine Bilder als abstrakt versteht. Nicht weil sie frei vom Gegenständlichen sind, sondern weil sie viel mehr signalisieren als sie tatsächlich zeigen. Den Begriff der „Dithyrambe“, mit dem der Künstler seiner neuen Malerei einen Namen gibt, entlehnt er Friedrich Nietzsches Dionysos-Dithyramben. Sie beziehen sich, wie der Titel verrät, auf den griechischen Gott der Ekstase und des Weines: Dionysos, der durch die antiken Lobgesänge ebenso gefeiert wird wie Markus Lüpertz durch seine gemalten Analogien.
Bis heute bildet der Gegensatz von Figuration und Abstraktion, Wirklichkeit und Mythos eine gültige Basis für Markus Lüpertz‘ künstlerischen Ausdruck. Obwohl das Bildermalen, das höchste sei, was es für ihn gebe, wie der Künstler verrät, bestimmt es nicht ausschließlich sein künstlerisches Schaffen. Seit den 1980er Jahren öffnet sich der Maler nämlich auch gegenüber anderen Formen des Ausdrucks und macht das Bühnenbild, die Lyrik, vor allem aber die Bildhauerei zum Gegenstand seines künstlerischen Diskurses. In der Erkundung all dieser Medien entwickelt er das Neue aus dem Alten und sein Blick reicht dabei zurück bis zu den Anfängen der westlichen Kultur: die griechische Antike. In ihr findet Lüpertz, der kaleidoskopisch Belesene,einen unbegrenzten Reichtum an Ideen. Denn die Mythen und Sagen der griechischen Götter, Heroen und Helden faszinieren ihn ebenso wie die Entwicklung der Ästhetik vom Archaischen über das Klassische bis hin zum Aktuellen.
Und so hüllt Markus Lüpertz die Antike nicht nur in seinen Gemälden und Zeichnungen in ein neues Gewand, sondern auch und mit besonderem Nachdruck in seinen in Bronze gegossenen Skulpturen. In ihnen wird sein Fragen nach den klassischen Themen der Bildhauerei offenbar, ein Fragen nach Ansicht, Proportion, Ponderation, Repräsentation und Ausdruck. Zu einer Antwort gelangt der Künstler in der einzigartigen Gestalt jeder einzelnen Skulptur – geformt mit den Mitteln der Kunst zu unverwechselbaren Zeichen des Widerstreits. Denn in ihnen verbindet sich Vergangenheit und Gegenwart, Tradition und Innovation, Realität und Mystik. Die Skulpturen von Markus Lüpertz künden von einem Wissen, das nicht jeder mehr teilt, sind bemalt wie die marmornen Vorbilder der Vergangenheit, die als Repräsentanten einer überirdischen Idee einst die öffentlichen Plätze und kultischen Stätten des Altertums zierten.
Ein Künstler wie Markus Lüpertz steht niemals still. Denn er ist getrieben von der Idee des Scheiterns, die ihn auf immer neue Wege des Ausdrucks führt. Mit seiner neuen Werkreihe „Sternzeichen“ bricht sich dieses Denken in einem neuen Themenkreis bahn und man fragt sich in leisen Gedanken, ob ihre Botschaften einen Weg aus dem Ziellosen weisen?
Kunstverlag Galerie Till Breckner
Die Düsseldorfer Experten des Kunstverlag Galerie Till Breckner zählen zu den führenden Verlegern von herausragenden Editionen weltweit bedeutender Künstler. In den 15 Jahren seines Bestehens, konnte der Kunstverlag u.a. mit Künstlern wie Günther Uecker, Christo, Arnulf Rainer, Heinz Mack, Otto Piene, Jörg Immendorff, A.R. Penck, Markus Lüpertz oder Katharina Sieverding zusammenarbeiten.
Till Breckners besondere Passion für Kunst und Kultur führte die Galerie neben der Herausgabe hochwertiger Kunsteditionen im Verlag zu einem besonderen Engagement für die Verständigung durch Kunst. In enger Zusammenarbeit mit Museen, Galerien, Kunstvereinen, grafischen Sammlungen und Medienpartnern auf der ganzen Welt, konnten Till Breckner und sein Team so schon zahlreiche Projekte in Iran, Belgien, den Niederlanden, Österreich, Russland, China und den USA initiierten, realisieren oder unterstützen.
Neben diesem länderübergreifenden und interkulturellen Dialog durch Kunstprojekte, stellt sich der Kunstverlag der verantwortungsvollen Herausforderung, komplexe kunstwissenschaftliche Inhalte gewissenhaft und sorgfältig aufzuarbeiten. So erschien in den vergangenen Jahren nicht nur ein umfangreiches Werkverzeichnis über das grafische Werk von Jörg Immendorff, sondern auch über die Druckgrafik von Heinz Mack, das 2019 in einem vierten Band fortgesetzt werden wird. Darüber hinaus befinden sich derzeit drei Werkübersichten zu Otto Piene, Markus Lüpertz und Arnulf Rainer in Planung.
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