Rissa - Romantik is over (2021)

Auf 30 Ex. limitiertes Kunstwerk

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Rissa – Romantik is over (2021)  

In ihren aussagekräftigen, spannungsgeladenen Werken verarbeitet Rissa auf eigene Art und Weise politische und sozialkritische Themen, die im Gesellschaftsleben eine prominente Stellung einnehmen und die Menschen in ihrem Alltag beschäftigen: Globale Konflikte, Religion, Sexualität, die Rolle der Frau, Sozialbeziehungen, Umgang mit Umwelt und Ressourcen, Phobien, Neurosen und Süchte – all diese Aspekte sind Subjekt einer tiefgreifenden Analyse, die Rissa auf den zwei Dimensionen der Leinwand vollzieht. Durch die strahlende Kraft ihrer Farben fesselt Rissa den Betrachter, schockiert ihn zuerst mit der unverblümten Ehrlichkeit ihrer Darstellungen und animiert ihn im nächsten Schritt, über die in ihren Werken verborgenen unbequemen Wahrheiten kritisch nachzudenken. So auch in der 2021 entstandenen Druckgraphik mit dem Titel Romantik is over – eine harte Aussage, welche die freimütige Gesinnung der Künstlerin verrät. 

Eine blaue Kornblume auf grünem Hintergrund dominiert das Bildfeld – ein eher „klassisch“ ästhetisches Sujet, welches jedoch durch ein ungewöhnliches „Störelement“ ergänzt wird. Eine rote Laus krabbelt auf der Blüte und entzieht ihr die Lebenskraft, wie die ausgebleichte Kreisform, die sie umgibt, andeutet. Die blaue Blume gilt hier, und allgemein in der Ikonographie, als Sinnbild der deutschen Romantik, welche für Sehnsucht, Liebe sowie ein metaphysisches Verlangen nach Unendlichkeit steht. Diese Werte, die sich auf den Kosmos menschlicher Gefühle und Emotionen berufen, bildeten den ideellen Kern der deutschen Romantik, die als Gegenposition zur von der Vernunft bestimmten Philosophie der Aufklärung entstand. Genau an dieser Stelle offenbart sich Rissas Wahrheit: Die romantischen Bestrebungen konnten keine Früchte tragen, sie haben an Kraft verloren und schließlich versagt. „Wir Menschen auf der Welt leben meines Erachtens heute in einer undurchsichtigen Umbruchzeit. So gravierend wie die Zeit vor dem Untergang des Römischen Reiches, behauptet die Künstlerin. Die Zeiten der Romantik sind also vorbei, davon müssen wir uns verabschieden und zur Vernunft zurückkehren – in gewohnter Weise formuliert die Malerin ihre Gedanken klar und unmissverständlich, für Zweifel oder Floskeln bleibt kein Raum mehr übrig Romantik is over – Vernunft erwarte ich

Zu guter Letzt erzählt sie noch eine treffende Anekdote, die sie mit ihrer Arbeit in Verbindung bringt: „Seltsam: Erst als das Bild fertig war, erfuhr ich, dass in Frankfurt am Main ein Romantik-Museum eröffnet wurde. Ich denke, wenn etwas musealisiert wird, dann ist es wohl schon Vergangenheit.“ 

Weitere Informationen: 

-          Original-Graphik in Mischtechnik auf schwerem Echt-Bütten Kupferdruckkarton, 310 g
-          Limitierte Auflage von 30 Exemplaren, nummeriert und von der Künstlerin handsigniert
-          Bildformat: 65 x 65 cm; Papierformat: 67 x 67 cm
-          Aluminiumrahmen, Silber matt und kreuz gebürstet. Die Breite der Aluminiumleiste beträgt 1,6 cm, die Tiefe 2,8 cm. Acrylglas. 

 RISSA – Biographie und Werk 

Geboren wurde „Rissa“ als Karin Martin 1938 in Rabenstein bei Chemnitz. Bereits 1953 flüchtete ihre ganze Familie aus der DDR und siedelte nach Westdeutschland über, wo sie 1959 in Bochum ihr Abitur absolvierte. Im Anschluss daran begann Rissa ihr Studium der Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf; hier wurde sie 1960 in die Klasse von Karl Otto Götz aufgenommen, zu der auch weitere namhafte Studienkollegen wie Gerhard Richter, Gotthard Graubner und Sigmar Polke zählten. Die Begegnung mit dem Meister des Informel veränderte ihr Leben nachhaltig, sowohl auf persönlicher als auch auf künstlerischer Ebene; die beiden heirateten 1965 und teilten ein intensives Leben und Schaffen bis zum Tode von K.O. Götz 2017 im Alter von 103 Jahren. Unter seinem künstlerischen Einfluss begann Rissa zunächst informell zu malen, doch bereits Mitte der 1960er Jahre distanzierte sie sich zunehmend von der Abstraktion und schlug ihren eigenen künstlerischen Weg in die gegenständliche Malerei ein, den sie seitdem nicht mehr verlassen hat. Von Anbeginn an war es ihr Bestreben, sich mit ihrer Kunst abzuheben und etwas Innovatives und Einmaliges zu schaffen: Ich will ungewöhnliche Gegenstandsbeziehungen und Handlungen darstellen, die in der Wirklichkeit wohl vorkommen, jedoch selten beachtet werden. Darüber hinaus will ich Gegenstände und Handlungen in einer Weise darstellen, wie es eben nur in der Malerei möglich ist, aber bisher noch von keinem Maler realisiert wurde, schrieb sie im Jahr 1966. Neben ihrer künstlerischen Laufbahn war Rissa von 1969 bis 1975 als Dozentin an der Kunstakademie Düsseldorf tätig, 1975 wurde sie zur Professorin und ab 2000 zu Prorektorin ernannt. Darüber hinaus war sie lange Gleichstellungsbeauftragte der Kunstakademie. Im Laufe der Jahre beteiligte sie sich an zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen, oft in Kooperation mit K.O. Götz, mit dem sie unter anderem einen intensiven Austausch über Kunst und Gesellschaft pflegte – gemeinsam veröffentlichte das Künstlerpaar z.B. 1972 das Buch „Probleme der Bildästhetik. Eine Einführung in das anschauliche Denken“. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters von K.O. Götz und der damit einhergehenden gesundheitlichen Situation des Malers stellte Rissa ihre künstlerischen Aktivitäten für mehrere Jahre ein, um sich ausschließlich der Pflege ihres Mannes zu widmen. 2018, ein Jahr nach Götz' Tod und im Jahr ihres 80. Geburtstags, kehrte sie zur Malerei zurück und erhielt eine umfassende Retrospektive in der Düsseldorfer Akademie Galerie sowie in den Kunstsammlungen Chemnitz. 2021 fand mit der Ausstellung „Rissa – Ich male wieder“ in DIE GALERIE ihre erste Werkschau in einer Kunstgalerie statt. Rissa lebt und arbeitet in Wolfenacker-Niederbreitbach; ihre Werke befinden sich in zahlreichen Museen und Privatsammlungen.  

 

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