Hedwig Bollhagen Werkstätten

Hedwig Bollhagen gründete 1934 die HB-Werkstätten für Keramik, ein Jahr, nachdem auch das letzte Bauhaus-Institut von den Nationalsozialisten zur Schließung gezwungen wurde. Sie entwickelte bis zu ihrem Tod in 2001 mit ihrer Stilsicherheit, ihrem Freigeist, Fleiß und Mut unvergleichbares, preisgekröntes Design und machte die Manufaktur zu einer Anlaufstelle der kreativen Avantgarde. Persönlichkeiten des Weimarer Bauhauses, wie ihre früheren Kollegen Werner Burri, Theodor Bogler oder der Werkbundkünstler Charles Crodel, dessen Arbeiten von den Nationalsozialisten der “entarteten Kunst” zugeordnet und teilweise vernichtet wurden, fanden hier eine Wirkstätte und trugen zu Stil, Renommee und historischer Bedeutung der HB-Werkstätten bei.

Der Nachlass Hedwig Bollhagens wurde im Jahr 2015 auf die offizielle Liste der Nationalen Kulturgüter gesetzt und gehört damit zu den kulturhistorisch kostbarsten Kunstwerken Deutschlands.

Eine seltener Schatz: alte, in Vergessenheit geratene Originalformen, Probestücke und ungenutzte Designvorlagen, die von zeitgenössischen Designern für HBW weiterentwickelt und von zum Teil noch von Hedwig Bollhagen selber ausgebildeten Keramikern und Keramikerinnen umgesetzt werden. Dabei wird jedes Stück bis zu 60 mal von ihnen in die Hand genommen. Die historischen Werkstätten bieten allen Freunden und Interessierten der Keramik mit ihren Werksführungen ein beliebtes Ausflugsziel.