Eberhard Fiebig
Als einen Maßstäbe setzenden Bildhauer kennen wir Fiebig seit Jahrzehnten. 1930 geboren, entschließt sich Fiebig 1960, nach einem wechselvollen Leben als Bauer, Holzfäller, Chemielaborant und Leiter des Technikums der Chemischen Werke Albert, Bildhauer zu werden. Auf der Suche nach einer eigenständigen „Handschrift“ fertigt Fiebig aus unterschiedlichem Material eine Vielzahl von Skulpturen. Um sich von den Unwägbarkeiten des Zufalls zu befreien, aber nicht dem Verstand zum Opfer zu fallen, entwickelt Fiebig 1962 eine Methode, die er später, in Anlehnung an die Philosophie seines Freundes Prof. Dr. Peter Janich, ‚analytischen Konstruktivismus’ nennen wird. In diesem analytischen Konstruktivismus hat das lebensweltliche Handeln Priorität vor der Sprachlichen Aneignung.
Eberhard Fiebig führt in die Skulptur aus metallischem Halbzeug die Falte und die Perforation als Gestalt prägendes Elemente ein und entwickelt eine eigenständige Signifikanz. Er studiert bei Adorno, Horkheimer und Liebrucks Philosophie, wird für die Dauer von acht Jahren freier Mitarbeiter des Kritischen Tagebuchs am WDR Köln und erhält 1974 den ersten Lehrstuhl für Skulptur aus metallischem Halbzeug, an der Universität Kassel.
1984 beginnt die Zusammenarbeit mit Paul Bliese, mit dem er ab 1986 für die Dauer von 12 Jahren für Siemens als Entwicklungspartner des 3D CAD Programms Sigraph 3D tätig wird. Mitte der neunziger Jahre kommt es zur Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Allianz Rapid Prototyping und dem oben beschriebenen Auftrag, eine Skulptur zu entwerfen, fern jeder technischen Anmutung aber von hoher Komplexität’ - ALEPH.
2018 erhielt Fiebig, für sein bisheriges Lebenswerk, den Kunstpreis der heijo + gisela hangen Stiftung.
Seit Jahrzehnten pflegt das Germanische Nationalmuseum Nürnberg den umfangreichen schriftlichen Vorlass von Eberhard Fiebig.
