Fabrizio Plessi - L'Oro di Venezia (2021) - Epreuve d'artiste I-XV
15 Künstler-Exemplare
950,00 €*
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Die auf 40 Ex. limitierte Auflage des Kunstwerks ist leider schon lange ausverkauft. Nun hat sich der Künstler bereiterklärt, auch seine 15 Epreuve d'artiste (I - XV nummeriert und signiert) zum Kauf anzubieten.
L'Oro di Venezia ("Das Gold von Venedig") weist auf die Leitmotive im Werk des Künstlers hin. Zum einen ist es die enge Verbindung zur Stadt Venedig, Plessis Wahlheimat und inspirierende Muse, zum anderen die immer wiederkehrende Faszination des Künstlers für das Naturelement Wasser. In genialer Weise verbindet Plessi die Spezifika des Wassers mit denen des Elements Gold, dem prächtigsten und beständigsten unter den Edelmetallen: in verflüssigter Form wird es bei dem Künstler zum Sinnbild der Serenissima. So spielen neben den geographisch-morphologischen Beschaffenheiten Venedigs mit seinem Inselcharakter und seinen Kanälen, die das gesamte Stadtbild prägen, auch dessen geschichtliche Hintergründe hier eine bedeutende Rolle. Denn zweifellos bildeten Wasser und Gold die zwei Grundpfeiler für den historischen Wohlstand der Stadt – ihr "goldenes Zeitalter" – und für ihre Machtposition innerhalb Italiens und Europas: Venedig zählte zu den bedeutendsten Seerepubliken und konnte im Laufe seiner Geschichte eine der stärksten Handels- und Seemächte in Europa etablieren. Die repräsentative Bedeutung von Gold in dieser Stadt wird in jedem Palast und jeder Kirche sichtbar, von den kleinsten architektonischen Details bis hin zu den strahlenden Mosaiken im Inneren der Basilica di San Marco, die an Venedigs Beziehung zu Byzanz und dem Orient erinnern.
Die goldene Kaskade, die Fabrizio Plessi in der Lithographie "L'Oro di Venezia" darstellt, kann zudem als Symbol für das Vergehen der Zeit gedeutet werden, während sie zugleich ein Gefühl von Überzeitlichkeit, von Ewigkeit widerspiegelt: Das magmaartige Metall fließt in einem endlosen Kreis und verbildlicht somit den unaufhaltsamen Lauf der Zeit in einer Art "panta rhei".
Weitere Informationen:
- Original-Lithographie mit goldener Heißfolienprägung auf schwarzem Karton, 350 g
- Die limitierte Auflage von 40 Exemplaren, nummeriert und vom Künstler handsigniert ist leider schon ausverkauft aber der Künstler hat nun seine 15 Exemplare ebenfalls zum Kauf freigegeben
- Bildformat: 42,5 x 59,8 cm; Papierformat: 51 x 72 cm, Format inkl. Rahmung: 53,5 x 74,5 cm
- Goldfarbener Holzrahmen mit entspiegeltem Museumsglas
Fabrizio Plessi
1940 in Reggio Emilia, Italien, geboren, gehört Fabrizio Plessi zusammen mit Künstlern wie Nam June Paik, Bruce Naumann und Valie Export zu den international bekannten Pionieren der Videokunst.
Plessi studierte Malerei an der Accademia di Belle Arti in Venedig, wo er später selbst den Lehrstuhl für Malerei innehatte. Die Lagunenstadt gilt inzwischen als Plessis "Wahlheimat", die ihm im Laufe der Jahre nicht nur als Inspirationsquelle für die Gestaltung zahlreicher Werke, sondern auch des Öfteren als "Schaubühne" für dieselben diente. Bevor er sich endgültig für das Video als primäres künstlerisches Medium entschied, setzte sich Fabrizio Plessi ab etwa Mitte der 1960er Jahre u. a. auch mit Performance und Konzeptkunst auseinander. Bereits in dieser frühen Phase kristallisierte sich das Motiv des Wassers als eines der vorherrschenden Sujets in seinen Arbeiten heraus; dieses Naturelement bildet den Kern des künstlerischen Schaffens von Fabrizio Plessi und zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch sein gesamtes Œuvre. Bereits in den 1970er Jahren stand Wasser im Mittelpunkt unterschiedlicher Aktionen: 1973 z.B. versuchte er, mit einem großen Nagel ein Loch in die Seine zu schlagen (die Aktion hieß "un buco nell'acqua", was wortwörtlich "ein Loch im Wasser" bedeutet, im übertragenen Sinne jedoch auch für das Scheitern steht), während zwei Jahre später die Aktion "Segare il Lago Stichter in due parti uguali" stattfand, deren letztendliches Ziel es war, den Stichter See mit Hilfe einer Säge in zwei gleiche Teile zu zerschneiden. Erst Mitte der 1970er Jahre, mit der Realisierung seiner ersten Videotapes, entwickelte sich das Medium Video allmählich zum zentralen Gestaltungsmittel seiner Kunst. Er begann zunächst, seine Videos in plastische Skulpturen und Installationen aus natürlichen Materialien wie Holz oder Stein zu integrieren und auf diese Weise ein lediglich in digitaler Form vorhandenes Element (z. B. Wasser oder Feuer) mit anderen, gegenständlichen Materialien zu kombinieren, um eine Interaktion zwischen den beiden herzustellen. Nach seinem ersten Auftritt auf der Biennale di Venezia 1970 war es schließlich die Teilnahme an der Documenta 8 im Jahr 1987 mit der Videoinstallation "Roma", die Plessi internationale Aufmerksamkeit verschaffte. Von 1989 bis 2000 hatte Plessi den Lehrstuhl für „Humanisierung der Technik“ und ab 1994 für „Elektronische Szenografie“ an der Kunsthochschule für Medien in Köln inne. Während er zu Beginn seiner Karriere seine Videoaufnahmen innerhalb von sogenannten "Videoskulpturen" präsentierte, führte die rasante technische Entwicklung des visuellen Trägers auch zu einem Wandel in der Formensprache des Künstlers – heute bestehen seine Videoinstallationen nur noch aus einem oder mehreren Flachbildschirmen, auf denen die Videoaufzeichnungen in einem Loop abgespielt werden. Im Laufe seiner künstlerischen Karriere war Fabrizio Plessi Protagonist zahlreicher Ausstellungen in einer ganzen Reihe weltweit renommierter Museen und Sammlungen: im Pariser Centre Pompidou, im New Yorker Guggenheim Museum sowie im Museum of Contemporary Art in San Diego, in den Scuderie del Quirinale in Rom, im Martin-Gropius-Bau in Berlin und auf den Biennalen in Venedig. Der Künstler lebt und arbeitet in Venedig, Italien, sowie auf Mallorca, Spanien.
Druckgraphiken zu gestalten gehört in der Regel nicht zu den Haupttätigkeiten eines Videokünstlers – als Ausnahme wird die Lithographie L’Oro di Venezia gerade deshalb zu etwas Besonderem. Ausgangspunkt für die aufwendig mit goldener Heißfolienprägung hergestellten Graphik war eine Kooperation zwischen dem Künstler Fabrizio Plessi und dem toskanischen Weingut Nittardi, einem Anwesen zwischen Florenz und Siena, das auf das Jahr 1183 zurückgeht und im 16. Jahrhundert keinem geringeren als dem berühmten Michelangelo Buonarroti gehörte. Seit 1981 wird das Weingut von der Familie Canali-Femfert mit großer Leidenschaft geführt und produziert preisgekrönte Weine von höchster Qualität. Unter der Leitung eines Frankfurter Kunsthändlers und einer venezianischen Historikerin verschmelzen hier Wein und Kunst zu einem eleganten Konnubium. Bereits seit Anbeginn ihrer Winzertätigkeit pflegen die Eigentümer des Weinguts die besondere Tradition, das Etikett und das Einschlagpapier ihres Chianti Classico "Casanuova di Nittardi - La Doghessa" jedes Jahr von einem anderen Künstler entwerfen zu lassen – für den Jahrgang 2019 wurde Fabrizio Plessi ausgewählt. In den 38 Vorjahren haben u.a. Künstler wie Yoko Ono, Günter Grass, Friedensreich Hundertwasser, Karl Otto Götz, Dario Fo und Mikis Theodorakis ebenfalls ein eigenes Etikett und Einschlagpapier entworfen.
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